01. Sep—03. Sep
Situa­ted Eco­lo­gies – Öko­lo­gie, Kunst und Akti­vis­mus im urba­nen Raum

Uhr

Berlin

Floating University Berlin

Preis: Gratis

Kuratiert von SONIC TOMORROW (Hanna Grześkiewicz, Julian Rieken)

Otucha Collective

SONIC TOMORROW

Situa­ted Eco­lo­gies ver­webt Öko­lo­gie, Kunst und Akti­vis­mus und erkun­det Fragen von Kli­ma­ge­rech­tig­keit und öko­lo­gi­schen Kreis­läu­fen im urba­nen Raum durch plu­ra­lis­ti­sche und migran­ti­sche Per­spek­ti­ven. Das 3‑tägige Fes­ti­val findet vom 1. bis 3. Sep­tem­ber in der Floa­ting Uni­ve­ris­ty und lädt dazu ein, gemein­sam über Kli­ma­ge­rech­tig­keit und öko­lo­gi­sche Ver­flech­tun­gen im urba­nen Raum mit einem Fokus auf die Stadt Berlin zu reflek­tie­ren. Mit Work­shops, Sound­walks, Per­for­man­ces und gemein­sa­men Mahl­zei­ten bringt das expe­ri­men­tel­le Ver­an­stal­tungs­for­mat eine Kon­stel­la­ti­on von künst­le­ri­schen und kol­lek­ti­ven Prak­ti­ken zusam­men, um Fragen und Erfah­run­gen des gemein­sa­men Erzäh­lens und Zuhö­rens zu för­dern. Durch das Zuhö­ren und Aus­lo­ten urba­ner Öko­lo­gien sollen indi­vi­du­el­le Prak­ti­ken zu einem kol­lek­ti­ven Öko­sys­tem erwei­tert werden, das sich über ver­schie­de­ne Gemein­schaf­ten und Räume hinweg gegen­sei­tig befruchtet.

 

Anmel­dun­gen für Work­shops bis 30 August: sonictomorrowcollective@gmail.com

Aktu­el­le Infos auf sonictomorrow.org und @sonictomorrow

 

Pro­gramm:

 

Frei­tag, 1. Sep­tem­ber (Plan­ting and Becoming) 

 

18.00 – 19.15 (Audi­to­ri­um)
Re-Roo­ting

Gespräch über das Sam­meln von Wild­pflan­zen und Gemein­schafts­gär­ten in Berlin durch migran­ti­sche Per­spek­ti­ven mit Juan Donoso (Garden of All Worlds), Zeren Oruc und Ixmu­ca­né Reyes (Voces de Guatemala)

19.30 – 20.15 (Was­ser­be­cken)

 

Otucha Coll­ec­ti­ve – Simmrituale

Die mensch­li­che Stimme ist Zeug­nis von Freude und Zer­brech­lich­keit, von Erfah­run­gen über Gene­ra­tio­nen und Gren­zen hinweg. Die Sän­ge­rin­nen des per­for­ma­ti­ven Otucha (pol­nisch für Zuver­sicht) Coll­ec­ti­ve prä­sen­tie­ren tra­di­tio­nel­le ost­eu­ro­päi­sche Gesän­ge sowie Ele­men­te der expe­ri­men­tel­len Stimm­ar­beit.

 

20.30 – 21.30 (Audi­to­ri­um)

Saodat Ismai­l­o­va – Bibi Seshanbe

Bibi Sesh­na­be Ona (Uzb.), »Lady of Tues­day«, ist ein Segens­ri­tu­al in Zen­tral­asi­en, das eine weib­li­che Beschüt­ze­rin ver­ehrt. Es ent­hält Ele­men­te des Tier­glau­bens und des Zoro­as­tris­mus in einer alten Geschich­te, die mit Aschen­put­tel ver­gleich­bar ist. Der Film ver­webt Ele­men­te des Mär­chens, die Doku­men­ta­ti­on eines bestehen­den Ritu­als und die Gegen­wart der »Lady of Tues­day«, die von Bibi­sara Ari­po­va, einer Ver­bren­nungs­chir­ur­gin aus Samar­kand, dar­ge­stellt wird, die ein Frau­en­haus zur Unter­stüt­zung von Frauen gegrün­det hat, die Gewalt erlebt haben.

 

Film­vor­füh­rung mit Geträn­ken des queer-femi­nis­ti­schen Brau­kol­lek­tivs femAle

femAle ist eine queere, anar­cho­fe­mi­nis­ti­sche Braue­rei und ein sich wan­deln­des Kol­lek­tiv von quee­ren Migran­tin­nen in Berlin. Es ist ein Pro­jekt über die fast aus­ge­lösch­te femi­nis­ti­sche Geschich­te des Bier­brau­ens und die Bedeu­tung des Hand­werks für die weib­li­chen und quee­ren Men­schen vor der Abschot­tung der All­men­de. Es bringt uns zurück zu den Zeiten der Hexe­rei, sowie der Nähe zur Natur, der Öko­lo­gie, den Jah­res­zei­ten, den Rhyth­men, dem Feiern, dem Hei­li­gen und der Zuge­hö­rig­keit zu Gemeinschaften.

 

 

Sams­tag, 2. Sep­tem­ber (Deep Dive)

 

11.00 – 13.00 (Regen­pa­last)

new visi­ons – ‘on lis­tening and reconnecting‹

Wie können wir uns in der städ­ti­schen Umge­bung tiefer mit dem Leben ver­bin­den? Wie können wir die Anwe­sen­heit unse­rer mehr-als-mensch­li­chen Ver­wand­ten ehren und auf ihre Weis­heit hören? Der Work­shop bietet einen Raum der sinn­li­chen Rück­ver­bin­dung und der Refle­xi­on über das Mensch­sein am Ende der Welt, wie wir sie kennen.

 

11.00 – 13.00 (Stroh Kino)

Karo­li­na Grzyw­no­wicz – Pop Up Duft­in­stal­la­ti­on & Diskussion 

Das Poli­ti­sche und Intime ist am stärks­ten mit den Sinnen ver­wo­ben, ins­be­son­de­re mit dem oft unter­schätz­ten und über­se­he­nen Geruchs­sinn. Düfte sind alles andere als neu­tral, son­dern haben eine große Macht und ver­kör­pern Bot­schaf­ten, die sowohl sub­ver­siv als auch poli­tisch sein können. Sie können als Waffen, Tar­nung oder Warn­si­gna­le dienen, aber auch als Mittel zur För­de­rung von Empa­thie, Soli­da­ri­tät und Für­sor­ge. Der bewuss­te Ein­satz von Düften kann nicht nur ein Zei­chen der Selbst­dar­stel­lung sein, son­dern auch ein Akt des Widerstands.

 

13.00 – 14.00 (Küche)

Poli­ti­cal Kit­chen – Gemein­sa­me Mahlzeit

Poli­ti­cal Kit­chen ist eine Initia­ti­ve, die sich mit Fragen der Lebens­mit­tel­po­li­tik, Wert­schät­zung und Gerech­tig­keit befasst. Das Kol­lek­tiv besteht aus Sozialarbeiter*innen, Künstler*innen, Kulturvermittler*innen, Ingenieur*innen und Aktivist*innen. In diesem inter­ak­ti­ven und kol­lek­ti­ven Koch- und Ess-Event will das Kol­lek­tiv das Bewusst­sein für Lebens­mit­tel­po­li­tik, Kon­sum­ge­wohn­hei­ten, Migra­ti­on und Kli­ma­wan­del schärfen.

 

14.00 – 15.00 & 15.00 – 16.00 (Start: Regenpalast)

Mar­ty­na Poz­nańs­ka – Garten der irdi­schen Freuden

Mehr-als-Mensch-Erzäh­lun­gen können als Geschich­ten defi­niert werden, die ohne den Gebrauch mensch­li­cher Spra­che erzählt werden, son­dern unter Ver­wen­dung dessen, was in der natür­li­chen Umge­bung herrscht, wie die Fur­chen in der Baum­rin­de, her­un­ter­ge­fal­le­ne Blät­ter, das Summen der Bienen, die Beschaf­fen­heit des Bodens und der Geruch des Was­sers. Dieser geführ­te Hör­spa­zier­gang betont, wie wich­tig es ist, unsere Körper zu benut­zen, um sich der Umwelt zu nähern, zu kom­mu­ni­zie­ren und nach gegen­sei­ti­gem Ver­ständ­nis zu suchen, wobei der Schwer­punkt auf unse­rer mul­ti­sen­so­ri­schen Wahr­neh­mung der Welt und ihrer Ver­flech­tung mit mehr als nur Men­schen liegt.

 

16.00 – 17.30 (Start: Regenpalast)

Gorazd Truš­no­vec – “For to the bee a flower is a foun­tain of life”: Imker-Workshop 

Die Stadt­im­ke­rei erfreut sich in Städ­ten auf der ganzen Welt zuneh­men­der Beliebt­heit. Sie erfor­dert Wissen und Sorg­falt für das Wohl­erge­hen der Bie­nen­stö­cke, die Schaf­fung bestäu­ber­freund­li­cher Umge­bun­gen (auch für andere Bestäu­ber als Honig­bie­nen) sowie Über­le­gun­gen zur Koexis­tenz mit Men­schen. Der Work­shop ver­bin­det prak­ti­sche und theo­re­ti­sche Ansät­ze zur städ­ti­schen Bie­nen­hal­tung und schafft Raum für Über­le­gun­gen, wie städ­ti­sche Umge­bun­gen als Lebens­räu­me für Men­schen und andere Lebe­we­sen glei­cher­ma­ßen ver­bes­sert werden können.

 

18.00 – 19.30 (Regen­pa­last)

SONIC TOMORROW – ‘Słucho­wis­ko’: On Lis­tening with Forests 

 Ein »słucho­wis­ko« ist ein kol­lek­ti­ves, erzäh­le­risch gelei­te­tes Hör­erleb­nis. In Anleh­nung an das pol­ni­sche Wort für »Lager­feu­er« (»ognis­ko«) ist das Live-Format eine par­ti­zi­pa­ti­ve Erfah­rung, bei der die Zuhörer*innen Teil des Werks werden und das Klang­stück zum Lager­feu­er im Zen­trum der Ver­samm­lung wird. In dieser Prä­sen­ta­ti­on erkun­den SONIC TOMORROW spe­ku­la­ti­ve Erzäh­lun­gen rund um die Vor­stel­lung von Grenz­lo­sig­keit im Grenz­ge­biet zwi­schen Polen und Bela­rus, in dessen Zen­trum der Biało­wieża-Wald liegt. 

 

Mit Geträn­ken des queer-femi­nis­ti­schen Brau­kol­lek­tivs femAle

 

 

Sonn­tag, 3. Sep­tem­ber (Coll­ec­ti­ve Sharing)

 

11.00 – 13.00 (Audi­to­ri­um)

Suja­t­ro Ghosh – Memory Jars  

Memory Jars« ist ein Sto­rytel­ling Work­shop, bei dem Men­schen zusam­men­kom­men, um über ihre Bezie­hung zu Lebens­mit­teln und deren Kon­ser­vie­rung zu berich­ten. Im Rahmen dieses Work­shops werden die für den Pro­zess bereit­ge­stell­ten Zuta­ten geschnit­ten, zube­rei­tet und schließ­lich ein­ge­macht. Die Teilnehmer*innen werden auf­ge­for­dert, über eine Erin­ne­rung nach­zu­den­ken, die sie bewah­ren möch­ten, um sich auf den Work­shop vor­zu­be­rei­ten. Sie werden auf­ge­for­dert, einen Gegen­stand mit­zu­brin­gen, der für ihre Erin­ne­run­gen steht.

 

11.00 – 13.00 (Regen­pa­last)

Debt for Cli­ma­te – Kli­ma­ge­rech­tig­keit mit dem Glo­ba­len Süden

Debt for Cli­ma­te ist eine glo­ba­le Gras­wur­zel­be­we­gung, die vom Glo­ba­len Süden initi­iert und ange­führt wird und die Macht von unten nach oben auf­baut, indem sie Arbeiter‑, indi­ge­ne, femi­nis­ti­sche, Glaubens‑, Umwelt‑, Sozial- und Kli­ma­ge­rech­tig­keits­be­we­gun­gen ver­eint, um die Finanz­schul­den des Glo­ba­len Südens zu strei­chen, um einen selbst­be­stimm­ten, gerech­ten Über­gang zu ermöglichen.

 

13.00 – 15.00 (Audi­to­ri­um)

Boi­ling Room – Gemein­sa­me Mahlzeit

Boi­ling Room schafft durch gemein­sa­mes Kochen Räume der Gemein­schaft, um Men­schen aus und in Kriegs­re­gio­nen zu unter­stüt­zen. Dieses kol­lek­ti­ve Koch- und Essens­er­eig­nis lädt die Teilnehmer*innen dazu ein, in einer gemüt­li­chen Atmo­sphä­re Kon­tak­te aus­zu­tau­schen und Bezie­hun­gen aufzubauen.