07. Oct—12. Oct
POURING WATER ON TIME – Teil 1

tägl 14:00-17:00 Uhr

Halle (Saale)

Schwemme Halle

Preis: Gratis

Wasser betrifft uns alle. Gewäs­ser prägen die mensch­li­che Ent­wick­lung, unter­stüt­zen Handel und Impe­ri­um und bieten Flucht- und Zufluchts­mög­lich­kei­ten. Wasser ist eine Kraft, die Geschich­te, Kultur, Spra­che und sozia­le Bezie­hun­gen her­vor­bringt. Wasser ist auch ein Mittel der Ver­bin­dung. Es ist ein Mittel zur Fort­be­we­gung. Und es birgt Wissen. Doch Wasser befin­det sich in der Krise: Es ist gleich­zei­tig knapp (durch Dürre und Wüs­ten­bil­dung) und bedroh­lich über­reich­lich (durch) Über­schwem­mun­gen und stei­gen­de Mee­res­spie­gel). Doch wäh­rend die Kli­ma­kri­se auch hier­zu­lan­de zuneh­mend spür­bar wird, sind die dras­tischs­ten Aus­wir­kun­gen ent­lang des kolo­nia­len Macht­ge­fäl­les ungleich ver­teilt. Die Aus­stel­lung „Pou­ring Water on Time” erkun­det den Zusam­men­hang von gesell­schaft­li­chen Bewe­gun­gen und kol­lek­ti­ven Strö­mun­gen und wie sich diese im Motiv des Was­sers wider­spie­geln. Sie lädt dazu ein, den Bot­schaf­ten des Was­sers Gehör zu schen­ken und unsere Bezie­hun­gen jen­seits der mensch­li­chen Son­der­stel­lung neu zu denken.

 

Kura­tiert von Julian Rieken

Der zweite Teil der Aus­stel­lung wird vom 1. – 15. Sep­tem­ber 2024 im Was­ser­spei­cher Prenz­lau­er Berg in Berlin gezeigt.

 

Mit künst­le­ri­schen Posi­tio­nen von Rana Eid,  Adama Del­phi­ne Fawun­du, Ranjit Kan­dal­gaon­kar und Rag­nhild May:

 

Sunsum, in Spirit – Adama Del­phi­ne Fawundu 

Wasser, als ver­bin­den­des Ele­ment, zieht sich durch die Arbei­ten von Adama Del­phi­ne Fawun­du. Mit einem Blick und Bewusst­sein für trans­his­to­ri­sche Ver­knüp­fun­gen, ver­bin­den sich dabei zudem ver­schie­de­ne Zeit­lich­kei­ten: Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft fallen in der künst­le­ri­schen Vision zusam­men. Als Ort der Erin­ne­rung erzählt das Meer über Zeiten hinweg eigene Geschich­ten – Derek Wal­cotts bekann­tes Gedicht The Sea Is Histo­ry bietet hier in vie­ler­lei Hin­sicht expli­zi­te Anknüp­fungs­punk­te und war neben den Texten von Anton Wil­helm Amo eben­falls Quelle der Inspi­ra­ti­on für Fawundu.

 

VORTEX – CITIES AND MEMORIES – Rana Eid

Ein kol­lek­ti­ves Stück von über 40, auf der ganzen Welt ver­teilt leben­den, Klangkünstler*innen, zusam­men­ge­stellt in einem Werk durch die liba­ne­si­sche Sound­de­si­gne­rin und Fil­me­ma­che­rin Rana Eid. Darin spre­chen meh­re­re Künstler*innen über ihre Bezie­hung zum Wasser.

 

Ship­b­reak – Ranjit Kandalgaonkar

Die meis­ten euro­päi­schen Schif­fe werden auf den Strän­den Süd­asi­ens aus­ge­schlach­tet. Ohne Vor­keh­run­gen zum Schutz von Arbeiter*innen und Umwelt. Die Klang­in­stal­la­ti­on des indi­schen Künst­lers Ranjit Kan­dal­gaon­ka­rist eine akus­ti­sche Doku­men­ta­ti­on dieser Abwrack­pra­xis, mit der auch deut­sche Firmen viel Geld sparen. Wäh­rend die Klang­schlei­fe uns buch­stäb­lich in den höh­len­ar­ti­gen Rumpf eines Schif­fes hinein- und dann wieder her­aus­führt, öffnet sie sich meta­pho­risch für die Weite des offe­nen Ozeans.

 

Sirene Song – Rag­nhild May 

Sirene Song der däni­schen Künst­le­rin Rag­nhild May ist eine Skulp­tur eines Meer­jung­frau­en­kop­fes aus Bronze und ein Klang­stück, das von den ver­schie­de­nen Dar­stel­lun­gen von Meer­jung­frau­en in der grie­chi­schen und römi­schen Kunst inspi­riert ist. Das Klang­stück ist eine Geschich­te über das Leben der Meer­jung­frau – von der mytho­lo­gi­schen Zeit bis in die Zukunft. Im Laufe ihres Lebens wurde die Meer­jung­frau von den Men­schen benutzt, des­halb träumt sie von einer post­apo­ka­lyp­ti­schen Zukunft, in der Natur­ka­ta­stro­phen siegen und die Welt mit Wasser geflu­tet wird, damit sie wieder den mytho­lo­gi­schen Wesen gehört.

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sunsum in spirit still © adama delphine fawundu