05. Sep
Ver­nis­sa­ge Klang­in­stal­la­ti­on „Decay“

Komponieren mit atomarem Zerfall: Zeit hör- und sichtbar machen

Preis: Eintritt frei!

Künst­le­ri­sches Kon­zept: Paul Haupt­mei­er, Martin Recker
Initi­iert und kura­tiert von Julian Rieken
Schalt­krei­se: Victor Mazón Gardoqui
Zeich­nun­gen: Eli­sa­beth Lise­lot­te Kraus
Impro­vi­sier­te Inter­ven­ti­on: Sarah Maria Sun, Chris­toph Ogiermann

Kura­ti­on Begleit­pro­gramm Alpha-Omega: Julian Rieken, Hans Rotman

 

Die Instal­la­ti­on ist zu besich­ti­gen vom 05. Sep­tem­ber bis zum 02. Oktober 2022, wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten der IV. MKh-Bien­na­le und der John-Cage-Orgel-Stif­tung.

 

Zum Geburts­tag John Cages am 5. Sep­tem­ber, 18 Uhr, im Tau­ben­turm direkt auf dem John Cage Arial Hal­ber­stadt am Bur­char­di Klos­ter prä­sen­tiert das IMPULS-Fes­ti­val für Neue Musik die Klang­in­stal­la­ti­on „Decay“. Das Klang­werk des Künst­ler­teams Paul Haupt­mei­er und Martin Recker wird im Rahmen der IV. MKH Bien­na­le für zeit­ge­nös­si­sche Kunst Hal­ber­stadt 2022 zu erle­ben sein.

 

In der Tra­di­ti­on von John Cage und seinem ORGAN²/ASLSP Pro­jekt in Hal­ber­stadt setzt sich das IMPULS Netz­werk für Neue Musik 2022 in einem wort­wört­li­chen Jahr­tau­send­werk mit Fragen von Zeit und Zer­fall klang­künst­le­risch auseinander.

Die Kom­po­si­ti­on basiert auf Halb­wert­zei­ten von Atomen, rea­li­siert von einer Instal­la­ti­on, die eigen­stän­dig den Zer­fall nicht nur sehr prä­zi­se messen kann, son­dern dabei auch Was­ser­trop­fen frei­setzt, die auf klei­nen Metall­plat­ten Tönen erzeu­gen. So wird Musik kom­po­niert, die noch im Ent­ste­hen ist – aktu­el­ler kann Neue Musik nicht sein.
In direk­ter Ver­bin­dung zu John Cage wird das Werk „Decay“ als welt­weit ein­zig­ar­ti­ge Instal­la­ti­on, die sich kon­ti­nu­ier­lich aus den radio­ak­ti­ven Daten speist und ver­än­dert erst­mals im klei­nen Turm am Cage-Haus zu sehen und zu hören sein.
Um dieses ein­ma­li­ge Kunst­werk zu rea­li­sie­ren, wurde eine Auf­trags­kom­po­si­ti­on an Paul Haupt­mei­er und Martin Recker ver­ge­ben, die mit ihrer Mul­ti­me­dia­kunst alle erdenk­li­chen Aus­drucks­for­men ver­ei­nen und sich mit Künst­li­cher Intel­li­genz als kom­po­si­to­ri­schem Instru­ment inten­siv auseinandersetzen.

Die Ver­nis­sa­ge am 5. Sep­tem­ber, 18 Uhr, wird beglei­tet von einem Auf­tritt der Sän­ge­rin Sarah Maria Sun, Chris­toph Ogier­mann sowie und 11 ihren jungen Kolleg*innen, die der Klang­in­stal­la­ti­on eine ganz eigene Inter­pre­ta­ti­on von „Ewig­keit“ ent­ge­gen­set­zen. Um 19 Uhr folgt im John Cage Haus ein Kon­zert anläss­lich des Geburts­ta­ges von Cage.
Ein­tritt frei!

Die Instal­la­ti­on ist zu besich­ti­gen vom 5. Sep­tem­ber bis zum 2. Okto­ber 2022, wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten der IV. MKh-Bien­na­le und der John-Cage-Orgel-Stiftung.

In Koope­ra­ti­on mit der Bien­na­le Hal­ber­stadt und der John-Cage-Orgel-Stif­tung Halberstadt

Im Rahmen der IV. MKH-Bien­na­le 2022

Die mobile Klang­in­stal­la­ti­on wird im Rahmen des IMPULS-Fes­ti­vals auch noch an ande­ren Orten zu sehen sein:

11.10. – 22.10. Halle, Volkspark/Kegelbahn
21.10. – April 2023, Dessau, Umweltbundesamt
2023 Magdeburg

 

Die Idee zum Pro­jekt „Decay

Die Atom­ener­gie wurde kürz­lich von der Euro­päi­schen Union als grüne und nach­hal­ti­ge Ener­gie ein­ge­stuft. Europa befin­det sich mitten in einer „nuklea­ren Renais­sance“, über­all werden neue Kraft­wer­ke geplant oder bereits gebaut. Kli­ma­wan­del, Krieg und Ener­gie­ab­hän­gig­keit haben eine Art Atom­op­ti­mis­mus aus­ge­löst; die großen Pro­ble­me blei­ben jedoch unge­löst. In einer Zeit, in der die Aus­wir­kun­gen des vom Men­schen ver­ur­sach­ten Kli­ma­wan­dels und der Zer­stö­rung unse­res Pla­ne­ten unaus­weich­lich ins Zen­trum rücken, eröff­net die Dau­er­in­stal­la­ti­on einen Dis­kurs über ver­schie­de­ne Zeit­wahr­neh­mun­gen, Kli­ma­wan­del und Umwelt­zer­stö­rung und macht Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se sicht- und erfahr­bar und über­setzt sie in Klang.

Auch in Hin­blick auf die Atom­se­mio­tik (Wie sollte man ato­ma­ren Abfall ver­gra­ben, damit er von unse­ren ahnungs­lo­sen Nach­fah­ren nicht wieder aus­ge­bud­delt wird?) soll das Kunst­pro­jekt als klang­semio­ti­sches Warn­si­gnal an die Zukunft nach­hal­tig erklin­gen. Gleich­zei­tig ist die Instal­la­ti­on eine Meta­pher, um durch Kunst über Zukunft und ihrer Wahr­neh­mung, Vor­stel­lung und Gestal­tung nachzudenken.

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