01. Nov
Dancing on the Edge!
Abokonzert der Anhaltischen Philharmonie
Anhaltische Philharmonie Dessau
Elisa Gogou Dirigentin
Ulf Paulsen Bariton
Modest Mussorgski „Lieder und Tänze des Todes“ für Bariton und Orchester
Leonard Bernstein “Symphonic Dances” aus “West Side Story”
Rudi Stephan „Liebeszauber“ für Bariton und Orchester
Nikos Skalkottas Fünf griechische Tänze
Liebe, Tod und Tanz – das sind die zentralen Themen, die sich in unterschiedlicher Gewichtung durch diesen abwechslungsreichen Konzertabend ziehen. Modest Mussorgski, der geniale russische Komponist, hat 1877 mit seinen Liedern und Tänzen des Todes ein Werk vorgelegt, das in seiner beklemmend realistischen und dramatischen Gestaltung in der Liedkunst seinesgleichen sucht. Wir erleben den Tod am Bett eines kranken Kindes, als scheinheiligen Troubadour, als falschen Freund und als Feldherrn im Krieg. Ein Opfer jenes „Feldherrn“ wurde der deutsche Nachwuchskomponist Rudi Stephan, der 1915 im Alter von 28 Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg fiel. Vielversprechend hatte seine künstlerische Laufbahn begonnen. Gerade 20-jährig vertonte er in ebenso packender wie sinnlicher Weise eine Ballade Friedrich Hebbels, in der ein junges Mädchen in Liebesnöten eine Hexe aufsucht und dabei von ihrem Geliebten ungesehen beobachtet wird. Den Rahmen des Konzertprogramms bilden zwei Werke, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwar handelt es sich in beiden Fällen um Tänze, aber während Nikos Skalkottas traditionelle griechische Volksmusik in das Klanggewand eines modernen Sinfonieorchesters hüllt, sind Leonard Bernsteins Sinfonische Tänze eine Art Suite – eine Zusammenstellung der zahlreichen Tanzepisoden, die das Musical West Side Story (1957) ganz entscheidend prägen. Und in welchem Werk wären Liebe, Tod und Tanz untrennbarer miteinander verbunden als in West Side Story?!