Julian Lembke
Der 1985 in Hannover geborene Julian Lembke studierte Komposition bei Martin Christoph Redel sowie Schlagzeug und Musiktheorie an der Hochschule für Musik Detmold. Anschließend führte ihn ein Masterstudium am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris in die Klassen von Gérard Pesson (Komposition), Marc-André Dalbavie (Orchestration) und Michaёl Levinas (Analyse).
Als Sohn einer Schauspielerfamilie kam er früh mit der Bühne und dem Theater in Kontakt.
Seine Werke, die Kammermusik, Orchesterstücke und Musiktheater umfassen, werden regelmäßig im In-und Ausland aufgeführt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Prix Alain Louvier 2015, den Günther-Bialas-Preis 2013, den Deutschen Musikwettbewerb 2011 und den John-Cage-Preis der Stadt Halberstadt 2010. Er arbeitete als Arrangeur und Komponist für die Schauspielmusik des Staatstheaters Braunschweig, sowieso als Assistent im dortigen Orchesterbüro. Von 2010 bis 2011 unterrichtete er außerdem Praktischen Tonsatz an der Hochschule für Musik Detmold.
Seit 2008 beschäftigt er sich vermehrt mit Arbeiten für Bühne und Musiktheater, darunter die Kammeroper „Rose : rot. Nachtigall : tot“ nach Oscar Wilde, die dem Hang des Komponisten zum Wunderbaren Ausdruck gibt und 2011 am Nordharzer Städtebundtheater uraufgeführt wurde (Libretto: Andreas Bisowski). Die 20-Minuten-Oper „error_403_verboten“ (Libretto von Peter Schanz), dessen Protagonist mit den Lastern des virtuellen Lebens kämpft, stand 2011 auf dem Programm des Operninstituts der Detmolder Musikhochschule. An der Opéra Bastille lief 2014 die Oper „Maudits les Innocents“. Das Libretto von Laurent Gaudé geht auf den historischen Kinderkreuzzug zurück.
Zu jüngeren Arbeiten gehört das experimentelle Musiktheaterprojekt „Inéru“, das 2016 in Zusammenarbeit mit der Association Réponses XX-XXI am Berliner Acker-Stadt-Palast uraufgeführt wurde.
Seine musikalische Auseinandersetzung mit den Werken von Yves Navarre begann 2014 mit „La Fibre des mots“, einer Szene für Bariton und Orchester nach „Le petit galopin de nos corps“.
Zur Zeit arbeitet er unter anderem an einer Oper nach dem Theaterstück „Die Mondvögel“ von Marcel Aymé.
Julian Lembke ist Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Cité Internationale des Arts Paris und der Fondation de France.
Er lebt in Paris.