Bernd Franke

Werke:
  • "Open Doors" Konzert für Bandoneon und Orchester
Konzerte:

14. Nov Phönix!

15. Nov Phönix!

Der Kom­po­nist Bernd Franke kam schon als Kind in Berüh­rung mit Klas­sik, Jazz und Pop­mu­sik, die als völlig gleich­be­rech­tigt ange­se­hen wurden. Seine Fami­lie stammt ursprüng­lich aus Pom­mern und Bres­lau. Das Schick­sal, ver­trie­ben zu sein, prägte seine Kind­heit und ist in seinem Denken und Fühlen bis heute prä­sent. Heimat, Iden­ti­tät, Flucht waren und sind Themen, die im Denken und Schaf­fen des Kom­po­nis­ten eine zen­tra­le Rolle ein­neh­men. Cha­rak­te­ris­tisch für sein Œuvre seit den 80er-Jahren ins­ge­samt sind Grenz­über­schrei­tun­gen, sowohl musi­ka­lisch – etwa durch Inte­gra­ti­on von Ein­flüs­sen der popu­lä­ren Musik – als auch durch Ein­be­zie­hung gesell­schaft­lich rele­van­ter Themen.

 

Franke stu­dier­te von 1975 bis 1981 in Leip­zig an der Musik­hoch­schu­le „Felix Men­dels­sohn Bar­thol­dy“ Kom­po­si­ti­on bei Sieg­fried Thiele und Diri­gie­ren bei Wolf-Dieter Hau­s­child. 1979 grün­de­te er das Ensem­ble „Junge Musik“ in Leip­zig. Auf mehr­fa­chen Reisen zum „War­schau­er Herbst“ lernte er zahl­rei­che Musi­ker und Kom­po­nis­ten aus dem Ost­block, aber auch aus dem west­li­chen Aus­land kennen. Er machte Bekannt­schaft mit Luto­sław­ski, stand in Brief­kon­takt mit Stock­hau­sen, Nono, Ligeti und Henze, bei dem er seit Anfang der 90er-Jahre auch Pri­vat­un­ter­richt nahm.

 

Von 1981 bis 1985 war er Meis­ter­schü­ler an der Aka­de­mie der Künste in Ost­ber­lin. Seit 1981 lehrt er an Uni­ver­si­tät und Musik­hoch­schu­le Leip­zig. Seit 2003 hat er an der Leip­zi­ger Uni­ver­si­tät eine Pro­fes­sur für Kom­po­si­ti­on, Musik des 20. und 21. Jahr­hun­derts, Ton­satz und Ana­ly­se inne.

 

Seine inter­na­tio­na­le Kar­rie­re begann mit den Auf­füh­run­gen der Werke des „Chagall Zyklus“ (1985/86) u.a. durch das Gewand­haus­or­ches­ter Leip­zig unter Kurt Masur. 1989 war Franke Sti­pen­di­at in Tanglewood/Mass. Dort arbei­te­te er u. a. mit Bern­stein, Lukas Foss, Louis Kras­ner und Oliver Knus­sen. Seit Anfang der 90er-Jahre unter­nahm er inten­si­ve Reisen in die USA, ver­bun­den mit Kon­zer­ten und Vor­trä­gen. 1998 begann eine bis heute anhal­ten­de Rei­se­tä­tig­keit nach Indien, Süd­ost­asi­en, Japan, Taiwan usw., ver­bun­den mit län­ge­ren Stu­di­en­auf­ent­hal­ten.

 

1988 grün­de­te er das Ensem­ble SOLO XFACH zur authen­ti­schen Ver­brei­tung der Werke des gleich­na­mi­gen Zyklus. Seine Werke werden welt­weit auf­ge­führt. Er war Com­po­ser in Resi­dence u.a. in Finnland/Kaustinen (2003), Schwe­den (2004), Kopenhagen/Ars Nova/Paul Hil­lier (2008), Kolkata/Indien (2011) und Taiwan/NCO (2013). Im Bereich vokal-instru­men­ta­ler Werke äußert sich sein Inter­es­se an inter­kul­tu­rel­ler Koope­ra­ti­on über­dies in inten­si­ver direk­ter Zusam­men­ar­beit mit Lyri­kern wie SAID/Iran/München (NÄHE nach den Psal­men von SAID) und David Ben­gree-Jones/U­K/­Lon­don (MILETUS, auch in „Ques­ti­ons“, ), wobei ihn selbst­ver­ständ­lich auch enge Kon­tak­te mit deut­schen Dich­tern wie Chris­ti­an Lehnert/Leipzig  (in WANDEL) ver­bin­den. Franke hat auch bereits für „exo­ti­sche“ Instru­men­te kom­po­niert („in bet­ween (VI) for Sho and Sheng“).

 

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