ferruccio busoni

Werke:
  • Berceuse Elegiaque, Bearbeitung De Leeuw
Konzerte:

04. nov Dunkle Flammen

Busoni (1834-1909), schon als vierjähriges Kind musikalisch ungewöhnlich begabt, erhielt den ersten Unterricht durch die Eltern und gab mit noch nicht 8 Jahren in Triest sein erstes öffentliches Konzert. Bereits 1881 in Bologna zum|Mitglied der Reale Accademia filarmonica ernannt, führte er dort 1883 sein Oratorium „Il sabato del villaggio“ (nach Leopardi) auf. In Wien schloß er Freundschaft mit Carl Goldmark, dessen Oper „Merlin“ er im Klavierauszug herausgab. Brahms, dem er die Konzertetüden op. 16/17 gewidmet hatte, empfahl ihn an Carl Reinecke in Leipzig. Dort wurde er mit P. Tschaikowski, E. Grieg, Frederick Delius, Christ. Sinding und Gustav Mahler bekannt, veröffentlichte seine beiden Streichquartette und begann mit den oft angegriffenen Klavierübertragungen von Orgelwerken Johann Sebastian Bachs. Busoni ging auf Anraten Hugo Riemanns nach Helsingfors und nahm Verbindung mit Jan Sibelius und Armas Järnefelt auf. 1890 erhielt er in Moskau den Rubinsteinpreis für sein Konzertstück op. 31 a. Als Pianist von Weltruhm ließ er sich 1894 in Berlin nieder, das er, abgesehen von Konzertreisen und einem kriegsbedingten Aufenthalt in der Schweiz, bis zu seinem Tode als ständigen Wohnsitz hatte. Berühmt wurden ab 1902 seine Konzerte Neuer Musik mit dem Philharmonischen Orchester, in denen erstmals unter anderem Werke von Schönberg und Bartok erklangen. Sein Heim war einer der großen geistigen Mittelpunkte Berlins.

Als Schöpfer von zahlreichen Instrumentalwerken und viel diskutierten Opern gehört Busoni zu den großen Wegbereitern der Neuen Musik. Sind seine frühen Werke noch der romantischen Tradition verpflichtet und setzt er selbst den Neubeginn seines Schaffens mit den „Elegien“ (1907) an, so darf das Konzertstück op. 31 a als wichtige Etappe auf dem Wege zu der von ihm in dem „Versuch einer neuen Ästhetik der Tonkunst“ verkündeten „Jungen Klassizität“ sehen, die gegen den Romantizismus des späten 19. Jahrhunderts die absolute Musik Bachs und Mozarts als Ausdruck der Melodie setzt.