Komponisten
Der als Sohn ungarisch-jüdischer Eltern in Dicsoszentmárton (heute Tîrnaveni, Siebenbürgen) geborene Ligeti gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und als ein Erneuerer der Neuen Musik.
Von 1941 bis 1943 studierte er bei Ferenc Farkas am Konservatorium in Klausenburg, von 1945 bis 1949 an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest außerdem bei Sándor Veress, Pál Járdányi und Lajos Bárdos. Schon bald entwickelte er die Mikropolyphonie, die später zu einem seiner wichtigsten Stilmerkmale werden sollte.
Nach dem Ungarnaufstand verließ er im Dezember 1956 sein Heimatland aus künstlerischen und politischen Gründen. Während der Zeit als freier Mitarbeiter im Studio für elektronische Musik des WDR Köln setzte er sich intensiv mit der Musik von Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und Pierre Boulez auseinander, was sich musikalisch in seinem Werk “Artikulation” niederschlägt. Dieses Stück sowie das 1961 entstandene „Atmosphères“ für großes Orchester machten den Namen György Ligeti in der westlichen Musikwelt mit einem Schlag bekannt, nicht zuletzt durch die Verwendung der Musik als Filmmusik in „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick. Seine lange Lehrtätigkeit im In- und Ausland führte den mit zahlreichen Preisen geehrten Komponisten zuletzt von 1973-89 als Professor für Komposition an die Hamburger Musikhochschule.