Bravo-Rufe für Uraufführung
Mit der vom Publikum gefeierten Uraufführung von Helmut Oehrings Werk „Melencolia II“ startete am gestrigen Montag der traditionelle Pressesalon des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt. In der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Berlin stellte Festivalintendant Hans Rotman das aktuelle Programm des Festivals vor, das in dieser Saison bereits in sein 7. Jahr geht. Die Gäste beim Rundtischgespräch unter der Moderation von Angela Kaiser, Musikchefin bei MDR Figaro, kamen ins Gespräch über aktuelle Tendenzen Neuer Musik. Während Patricia Werner von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung ein flammendes Plädoyer für die Unterstützung der Festivalprojekte hielt und das Ministerium in der Pflicht nahm, stärkte Andreas Göbel vom Festival „Ultraschall Berlin“ IMPULS den Rücken für die Vermittlung der Neuen Musik in einer Region ohne Metropole . Die aktive Vermittlung von Neuer Musik vor allem an Jugendliche wurde beispielhaft am Jugendprojekt „Heimat – Eine Spurensuche“ vom künstlerischen Leiterin des Projekts, Almut Fischer, verdeutlicht. Für den französischen Dirigenten Jean-Philippe Wurtz, Leiter der diesjährigen Dirigentenwerkstatt, ist die Auseinandersetzung mit Neuer Musik sogar Voraussetzung, überhaupt Musik zu machen: „Neue Musik hält das Musizieren in jeder Hinsicht wach.“ Florian Bolenius , erster Vorsitzender vom Netzwerk IMPULS e.V., und profunder Kenner der neuen Musikszene, wies auf das Alleinstellungsmerkmal des Festivals hin: die Verschmelzung von Bildungsarbeit für die Jugend und die kulturelle Arbeit für ein breites Publikum dank des Netzwerkes. Die Pianistin Yejin Gil, diesjährige Artist in Residence, brillierte nicht nur mit der Uraufführung von Helmut Oehring, sondern begeisterte das Publikum auch mit zwei rasend virtuosen Klavieretüden der koreanischen Komponistin Unsuk Chin.
Festivaleröffnung: Freitag, 31. 10., 20 Uhr, Steintor-Varieté